05Sept
2020

Wandertag

Schweratmend stütze ich mich an einem Baumstamm ab. „Das war eine ganz schlechte Idee!“, denke ich, während ich mir den Schweiß vom Gesicht tupfe.

Angefangen hat es mit einer harmlosen Frage, ob ich eine kleine Wanderung mitmachen will. Zwei Stunden sollte das bis zu einem kleinem Berg in der Nähe der Universität dauern.

Von wegen klein! Mir brennen die Oberschenkel! Wir sind seit drei Stunden unterwegs und noch nicht oben angekommen. Dass wir dann auch wieder runtermüssen … daran versuche ich gar nicht erst zu denken. Ich beiße die Zähne zusammen und konzentriere mich darauf nicht hinzufallen.

Der Weg ist übersät mit kleinen Felsbrocken und Wurzeln, über die nicht selten auch kleine Rinnsale fließen. Eigentlich eine schöne Umgebung, wenn man nicht jederzeit befürchten müsste, auszurutschen und sich den Hals zu brechen.

In einem Affenzahn flitzen mehrere Rentner an uns vorbei. Entgeistert starre ich ihnen nach. „Das machen die wohl jeden Tag.“, unkt ein anderer Austauschstudent. Ich nicke nur sprachlos. Am Ende des Aufstieges erwarten uns Treppen. Viele Treppen. Sehr viele Treppen. Ich lache verzweifelt.

Oben angekommen, ist die Aussicht aber wirklich schön. Ich kann gar nicht beschreiben, wie schön, deshalb seht selbst. Atemberaubend, oder?

Für den Rückweg nehmen wir zum Glück eine kürzere Route. Zuhause bin ich fix und fertig. Das war mein Workout für den ganzen Monat. Mehr mache ich ganz sicher nicht mehr.