26August
2020

Daumen drücken angesagt

Aufgeregt sitze ich vor meinem Computer, denn geich beginnt das Interview für meinen koreanischen Sprachtest. Nachdem ich den Grammatiktest gefühlt verhauen habe, muss ich jetzt mündlich punkten, um nicht in Level 1 zu landen. Ich habe keine Ahnung, was für Fragen rankommen werden, aber ich habe die letzten Tage fleißig geübt.

Das Interview beginnt mit einfachen Fragen: „Kannst du dich kurz vorstellen? Was sind deine Hobbys? Wie ist das Wetter heute? Wie spät ist es jetzt?“ Als ich die Zahl 89 auf Koreanisch sagen soll, werde ich unsicher. Ich verhasple mich und schaffe es auch nicht, den heutigen Wochentag geschweige denn irgendeinen Wochentag richtig zu nennen.

Während meine Prüferin fleißig mitschreibt, soll ich verschiedene Sätze vorlesen. „Puh, das kann ich.“, denke ich mir und lege los. Am Ende des Interviews bekomme ich Level 2 zugesprochen. „Die Wochentage und Zahlen musst du aber nochmal üben.“, sagt mir die Frau ernst, aber mit einem Lächeln. „Gar nicht so schlecht gelaufen.“, denke ich und mache mir Frühstück.

Später starre ich fassungslos die E-Mail in meinem Postfach an. “Der 15-wöchige Koreanisch-Intensivkurs muss leider wegen zu geringer Anmeldezahlen abgesagt werden“, steht da. Waaaaaaaas?! Nach all der Arbeit und dem Lernen? Ich bin frustriert. Das beim Wiederkommen fließend koreanisch Sprechen kann ich mir wohl knicken.

Wenig später erreicht mich jedoch noch eine E-Mail. Ich kann mich auch für eine Abendklasse eintragen lassen. Das sind zwar nur sechs Stunden in der Woche und nicht neun, aber besser als nichts. Hoffentlich habe ich dort mehr Glück. Drückt mir die Daumen!