06August
2020

Eine Dusche die keine ist

Langsam mach ich die Tür zu meiner Quarantäneunterkunft auf. Mir schlägt ein süßlich-muffiger Geruch entgegen. “Na super", denke ich, "und die Küche ist doch im gleichen Zimmer wie mein Bett.“ Ich bin etwas enttäuscht. Es ist anders als auf den Bildern. Es ist alles etwas kleiner als erwartet, aber die zwei Wochen werde ich trotzdem hier aushalten. Das erste, was ich mache, ist diese schreckliche Raumduftflasche auf den Mini-Balkon zu verbannen und die Air-Condition anzumachen.

Die Duschen in Korea sind echt witzig. Es gibt keinen richtig abgeschlossenen Bereich, sondern man spritzt beim Duschen das ganze Bad voll. Gewöhnungsbedürftig. Da ich kein Essenspaket bekommen habe, rühre ich mir eine meiner Tütensuppen an. Entgegen blickt mir eine wässrige gelbgrüne Brühe. Etwas deprimiert schlürfe ich sie. Um 20 Uhr lege ich mich ins Bett und kaum hat mein Kopf das Kissen berührt, schlafe ich schon tief und fest.